Heute war ein besonderer Tag in unserer Gemeinde. Wir hatten das Ehepaar Hammond aus Jordanien zu Besuch. Elder + Sister Hammond dienen dort aus Wohlfahrtsmissionare. Elder Hammond ist auch Ratgeber in der Distriktspräsidentschaft und unser Distriktspräsident, Präsident Karim Assouad hatte beide nach Beirut eingeladen um in der Abendmahlsversammlung zu sprechen.
Es war ein so wundervoller Geist und aus Gründen, die wir nicht ganz verstehen, hat der Herr mit dazu beigetragen, dass viele Untersucher da waren. Es waren 9 Untersucher anwesend und zwei neue Mitglieder. Insgesamt hatten wir eine Anwesenheit von 47 Personen. Wunderbar.
Anschliessend waren alle zum Mittagessen bei Präsident Assouad eingeladen. Viele Mitglieder haben etwas mitgebracht und so hatten wir ein sehr gemütliche Zeit.
Wohlfahrtsmission
Sonntag, 8. März 2015
Flüchtlingshilfe im Schnee
Am 12. Januar haben wir einen "Ausflug" ins Bekaa-Tal gemacht um dabei zu sein wie Flüchtlingen Winterkleider verteilt wurden, die mit von LDS Charities zur Verfügung gestellt wurden.
Blick auf eines der Flüchtlingslager |
Lilly bei verteilen von Bonbons. Sie wird von den Kindern fast erdrückt. Für die Kinder ist es ein Fest, ein Bonbon zu erhalten. |
Die grosse Verteilung |
Dieser Knabe muss barfuss in seinen Slippers im Schnee stehen. Das ist schon traurig |
Männer am Diskutieren |
Nachdem wir bei der Verteilung der Kleider dabei waren, wollten wir uns wieder auf den Heimweg über die Berge machen, aber .... aus Sicherheitsgründen wurde die Passstrasse gesperrt, wegen Eisbildungsgefahr und so mussten wir im Bekaa-Tal verbleiben. Was machen wir da? Wir haben früher einem Waisenhaus geholfen und wurden von der Leiterin dieses Waisenhauses schon verschiedentlich eingeladen, mal zu übernachten und so haben wir angefragt, ob wir vorbei kommen könnten um von diesem Gastrecht gebrauch zu bachen. Schwester Virginie war hoch erfreut, uns zu empfangen.
Kinder aus dem Waisenhaus geben uns ein Abschiedsgesangskonzert |
Mit uns war noch ein anderes Ehepaar hängen geblieben und die haben wir auch ins Waisenhaus mitgenommen. André + Chrystal sind uns sehr gute Freunde geworden. |
Montag, 19. Januar 2015
Neujahrs-Brief an die Gemeinde Winterthur
Liebe Gemeinde
Wir denken sehr oft an
Euch, ganz besonders in diesen Festtagen wo wir so reichlich beschenkt wurden.
Wissen eigentlich alle Mitglieder, wie sehr sie gesegnet sind, so einer starken
Gemeinde angehören zu können, mit so grossartigen Führern und Lehrer und
Lehrerinnen? Wir haben die Gemeinde Winterthur immer sehr geschätzt.
Was uns betrifft, so
sind auch wir ausserordentlich gesegnet bei unserer Arbeit. Sehr oft spüren wir
die Hilfe des Herrn und wissen, dass wir Hand in Hand mit ihm arbeiten. Es
geschehen hier so viele Wunder.
Wir haben in diesem
Land wunderbare Menschen kennengelernt, unter anderem ein Ehepaar aus
Frankreich. Sie sind seit etwa 15 Jahren im Libanon und sorgen unwahrscheinlich
viel für die Armen indem sie den Überfluss von Fabriken, Grosshändlern, Hotels
oder grossen Banketts und vieles mehr an die Ärmsten verteilen. Was uns an
diesem Ehepaar aber am meisten beeindruckt ist ihr grosser Glaube. Sie haben
keinen festen Lohn und auch keine Rente, sie sind etwa 10 Jahre jünger als wir
und leben von dem was der Herr ihnen durch andere Menschen zukommen lässt. Sie
haben keine finanzielle Sicherheit. Ihre Sicherheit besteht darin, dass sie
voll und ganz auf den Herrn vertrauen, dass Er ihnen das zukommen lässt, was
sie gerade brauchen. Für uns sind sie ein grossartiges Beispiel von Glauben.
Sie beten täglich zusammen und studieren in der Bibel und so gewappnet ziehen
sie los. Sie arbeiten hart und lindern so vielen Menschen die Not. Es ist nicht
verwunderlich, dass der Herr ihnen einfach immer alles gibt, was sie benötigen.
Dieses Ehepaar hat uns
schon oft interessante Adressen gegeben wo wir günstig einkaufen können oder wo
wir als LDS Charities helfen können. Es ist für uns eine Ehre mit Menschen wie
André und Crystal zusammen arbeiten zu dürfen. André und Crystal haben uns vor
einiger Zeit in ein Quartier geführt, wo wir normalerweise nicht hingehen
würden, denn hier wohnen die Ärmsten der Armen in heruntergekommenen Unterkünften.
Eine Schweizerin aus Lausanne, Catherine Mourtada, gründete hier vor etwa 15 Jahren eine Schule
für Kinder die sonst nicht in die Schule gehen würden. Sie hat etwa 120 Kinder
in der Schule und am Nachmittag kommen andere 100 Kinder die in die reguläre
Schule gehen und hier Hausaufgaben machen können und Nachhilfeunterricht
erhalten. Auch lernen die Eltern, die oft Analphabeten sind, lesen und
schreiben und werden in Hygiene und Kindererziehung beraten. Die Lehrerinnen arbeiten alle mit viel mehr
Liebe als mit grossem Lohn. Sie leisten grossartiges. Hier können auch Frauen,
die geschlagen wurden oder Kinder die man missbraucht hat, Schutz und Rat
finden. Das Wunder ist, dass auch diese Schule immer wieder alles bekommt was
sie nötig haben. Der Herr schüttet seinen Segen in vollem Masse auf sie aus.
Als unsere Chefin aus
Amerika, Sharon Eubank, uns im November besuchte, schleppten wir sie (zuerst
mit etwas Widerwillen von ihrer Seite) in dieses erbärmliche Quartier. Aber als
sie sah, wie sehr dort Menschen geholfen wird, und gesehen hat, wie Catherine
von den Quartierbewohnern fast wie Mutter Theresa geachtet wurde, hat sie sich
entschieden ein grösseres Projekt zu beantragen um eine grosse Summe frei zu
bekommen um zu helfen.
Ohne die vielen
Hilfsorganisationen und Eigeninitiativen von vielen Menschen könnte der Libanon
gar nicht existieren. Die Bedürfnisse hier sind riesig, denn es gibt nur eine
kleine Mittelschicht. Es gibt genügend Reiche aber andererseits auch sehr viele
Arme und durch die grosse Flut an syrischen Flüchtlingen haben viele Libanesen
ihre Arbeit verloren und so werden wir von allen Seiten um Unterstützung
angegangen. Die Mittel von LDS Charities sind aber auch beschränkt und es ist
absolut unmöglich allen zu geben, was sie benötigen. Viele, ja, zu viele
Menschen müssen hungern, frieren und auf die mindeste Hygiene total verzichten.
Die Not ist an vielen Orten einfach riesengross. Oft, und das würde jeder tun,
helfen wir mit eigenen Mitteln. Nun, vor und zu Weihnachten wurden wir unwahrscheinlich
überrascht mit grossen und kleinen privaten Spenden aus der Gemeinde Winterthur.
Wir waren total überwältigt. Wie können wir euch danken? Besonders beeindruckt
wurden wir von Kindern, welche einen Teil Ihres Taschengeldes gespendet haben.
Wir sind so dankbar für diese riesige Hilfe. Wir konnten damit vielen Menschen
eine Weihnachtsüberraschung mit Esspaketen oder Wolldecken machen. Ein Teil der
Hilfe wird auch noch ins Jahr 2015 reichen. Mit dem Geld von den Kindern werden
wir speziell Kindern helfen.
An der
Herbst-Generalkonferenz hat Bischof Davids über das Fastopfer gesprochen und
sehr deutlich darauf hingewiesen, dass es eines der grössten Anliegen des Herrn
ist, dass wir den Armen und Bedürftigen helfen. Dann sprach er von der
Verheissung in Jesaia 58:8-11 wo ausdrücklich versprochen wird, dass wenn wir
dieses Gebot grosszügig einhalten der Herr an dem Tag wo wir selber seine Hilfe
brauchen und zu Ihm rufen, er antworten wird und sagen wird „hier bin ich.“ Ist
das nicht wunderbar?
Wir sind absolut von
der Tatsache überzeugt, dass der Herr die Armen extra geschaffen hat, damit wir
eine grossartige Gelegenheit bekommen um zu helfen und um uns somit einen Vorrat
an Öl in unseren Lampen anzulegen um einmal nicht mit leeren Händen vor unseren
Himmlischen Vater treten zu müssen. Es
ist grossartig, dass wir in unserer Kirche die Möglichkeit haben grosszügig Fastopfer
zu spenden und an den humanitären Fond zu denken von welchem LDS Charities lebt.
Wir sind uns oft gar nicht bewusst, wie reich wir alle sind. Der grössere Teil
der Menschheit muss mit einem Bruchteil dessen leben was der Minderbemittelste
in der Schweiz hat.
Wir sind so dankbar,
dass wir hier im Libanon dienen dürfen. Für uns war es das schönste
Weihnachtsfest, das wir selber je gehabt haben, weil wir durch die Gaben Gottes
so vielen Menschen helfen konnten.
Wir
sind überzeugt, wenn wir unsere Zukunft in die Hände des Herrn legen und seinen
Willen tun, brauchen wir nichts zu fürchten, er wird uns führen und sicher die
Hilfe und die Kraft geben, welche wir benötigen. Wir umarmen euch alle ganz fest
und wünschen euch allen viel Glück und Segen im Jahr 2015.
Unsere Gemeinde am 21. Dezember 2014 |
Dieser Mann ist sehr dankbar, dass er eine Wolldecke erhalten hat. |
Diese Frau freut sich über ein Esspaket |
Wolldeckenverteilung in einem Bergdorf. Links aussen der Bürgermeister und neben uns ein Ehepaar, welches wir sehr schätzen gelernt haben, André + Crystal Freulon |
Insgesamt 11 Wolldecken haben auf diesem Scooter Platz gehabt |
Mittwoch, 31. Dezember 2014
Weihnachtszeit
Andererseits geht es uns sehr gut. Wir fühlen uns blendend auf Mission und realisieren, dass die Zeit viel zu schnell vorbei geht und es jetzt dann nur noch ca. 8 Monate sind bis unsere Zeit abgelaufen ist. Aber wir haben im Sinn, nicht zu lange zu Hause zu bleiben und uns dann auf eine weitere Mission zu begeben.
Jeden Tag bin ich dem Herrn dankbar, dass er mich mit Lilly zusammen gebracht hat. Sie bereichert mein Leben sehr und wir könnten nicht zusammen auf Mission sein und hier im Libanon dienen, wenn wir noch je alleine wäre.
Neben dem, dass es uns ausgezeichnet geht, haben wir in den letzten Wochen viel für arme und notleidende Menschen im Libanon getan. Gerne zeigen wir dies mit einigen Bildern.
Mario, eines unserer Nachbarskinder hilft mit, Essenspakete vorzubereiten |
In Damour haben wir mit der örtlichen Bevölkerung 100 Essenspakete zusammengestellt und anschliessend verteilt. Hier eine der Empfängerinnen |
Diese Frau konnte es kaum erwarten, ein Essenspaket zu erhalten |
Dank Spenden aus der Schweiz konnten wir viele Wolldecken die in einer lokalen Klinik an Flüchtlingsfamilien verteilt werden. |
Unser Auto wird mit Winterkleidern gefüllt die dann von der St. Anthon-Klinik an notdürftige Flüchtlingskinder verteilt werden. |
Rita + Sara Ahmad helfen dem Weihnachtsmann bei seinen Vorbereitungen |
Der Weihnachtsmann in einer Schule für irakische Flüchtlinge, die von Schwestern der St. Anthon-Klinik geführt wird. |
Samstag, 18. Oktober 2014
Artikel in Deseret News über unsere Arbeit
13. Oktober 2014
BEIRUT — Life for
Mohammad Hammoud and his wife, Khawleh Al-Hussen, is consumed with worry.
After fleeing their
native Syria, the family made a home in Lebanon.
They live in rooms
above the factory where Hammoud works, earning $90 a week. The concrete walls
and broken windows will provide shelter — but not warmth — for their seven
children this winter. And it has been three years since anyone in the family
has attended school. The oldest children are forgetting how to read and write,
the youngest never learned.
“We are living, but
not decently,” said Hammoud.
Even though he doesn’t
like to accept help, Hammoud is grateful for winter clothing, blankets, food
and other supplies brought to his family by members of The Church of Jesus
Christ of Latter-day Saints in Lebanon.
Members of the Beirut
Branch gathered Saturday to prepare more than 100 food boxes for Syrian
refugees in their city.
The U.N. high
commissioner for refugees reported this year that the total number of refugees
worldwide now exceeds 50 million — including some 6.5 million that have been
displaced by the Syrian Civil War. Officially, some 1.14 million of those
refugees have fled to Lebanon.
Father Paul Karam,
president of Caritas Lebanon, said the humanitarian organization estimates, however,
that there are closer to 1.6 million Syrian refugees in the city.
And when the number of
Syrian refugees are added to the number of refugees from other countries,
"refugees account for more than half the population of Lebanon," he
said. "Can Lebanon afford this huge number of people? Can the
infrastructure support this number of people? We are in a real crisis."
There is no doubt the
Syria crisis — dubbed “the biggest humanitarian emergency of our era” by the
United Nations — has strained local resources in Lebanon, where they have not
set up refugee camps. Multiple Syrian refugee families in Beirut live together
in small apartments and most Syrian refugee children don’t qualify for public
school.
Before fleeing their
country, Hammoud and Al-Hussen lived “between the army and the airport” in
Aleppo, Syria. When the war moved to their village, “we left our home and our
country and we came here,” said Al-Hussen. “I still think about my life there.
… Our life here is OK, but it is not the same. We don’t have our parents or our
family. We feel lonely here.”
Al-Hussen said they
came to Lebanon because they had “no other solution.”
Now, she said, she
worries constantly “about school and about the wintertime.”
“There is no future
for the children,” Hammoud said. “Their future is destroyed.”
Carlos Nassif of the
LDS Beirut Branch said people in his city are living in “difficult days.”
“A lot of people are
hungry and needy and this way we can help them,” he said, looking at a food box
containing an LDS Charities symbol.
Roger Trad, a new
Latter-day Saint in the country, said preparing the food boxes marked his first
opportunity to provide humanitarian aid to others in the area.
He said the LDS Church
members understand the needs and hopes of the refugees “because we ourselves
live in times of war.”
Karim Assouad,
president of the LDS Church's Amman Jordan District — which includes Lebanon —
said members of the small Beirut Branch are very responsive to church
humanitarian efforts. "Whenever they know that we are going to do food
packages, they come — even if they have one hour," he said.
After the food boxes
arrived at Al-Hussen’s home, she sat on the floor with her daughters, prepared
squash for dinner and talked about life in Syria.
“When I receive help I
feel happy and sad at the same time because I don’t have anything to give
back,” she said.
Still, Hammoud and
Al-Hussen said they plan to share what they received from members of the Beirut
Branch with Hammoud's brother and his family, who live behind the factory.
Hammoud said his
family is obliged to accept help and to share it with others.
“The kids need to eat and drink. They cannot understand this situation,” he said. “Their future is important to me.”Unsere jüngste Mitarbeiterin beim Zusammenstellen der Essenspakete (Foto durch Sarah Jane Weaver DN) |
Brief an die Gemeinde Winterthur
Liebe Gemeinde Beirut, 11. September 2014
Heute
möchten wir euch wieder einmal einen kleinen Gruss aus dem schönen Libanon senden.
Am 7 Oktober wird es schon ein Jahr sein, dass wir auf Mission sind. Wir fühlen
uns hier äusserst wohl. Schon seit Monaten scheint jeden Tag die Sonne und die
Temperatur schwankt so zwischen 28 und 35 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von
60 – 80 %. In dieser Jahreszeit gibt es reife Avocados, Feigen, auch
Kaktusfeigen, Granatäpfel, Trauben, Bananen und schon die ersten Orangen. Diese
sind jedoch noch knall grün. Aus einem unerfindlichen Grund lieben die
Libanesen grüne Früchte jeder Art. Frische Tomaten und Salate erntet man hier
das ganze Jahr.
An kleine Unpässlichkeiten wie mehrere Male pro Tag Stromausfall, mal kein
Wasser oder das eine libanesische halbe Stunde bis 3 Stunden dauern kann, haben
wir uns längst gewöhnt. Der verrückte Verkehr macht Werner den grössten Spass.
Er fährt wie ein Libanese. In der Schweiz würde er jede Ambulanz in den
Schatten stellen (So sieht es Lilly). Er wird sicher viel Mühe haben, zu Hause
wieder normal zu fahren.
Da es
unsere Priorität ist, Not zu lindern, haben wir hier alle Hände voll zu tun.
Die Armut welche zum Teil hier herrscht ist wirklich überwältigend. Zur Zeit gibt
es 1,5 Mio. Flüchtlinge was bei einer Einwohnerzahl von 4 Mio. gewaltig ist. Diese
Flüchtlinge leben nicht einfach in Flüchtlingslagern sondern sind über das
ganze Land verteilt, bei Verwandten, Bekannten, in unfertigen Gebäuden, von
denen es hier sehr viele hat, etc. In den letzten Wochen sind wieder 400
christliche Familien aus dem Irak nach Beirut geflohen. Flüchtlinge haben uns
erzählt, wie die Rebellen in die Kirche eingedrungen sind und 50 Personen
einfach niedermetzelten. Nun haben wir hier über die letzten Jahre ca. 1500
christliche Iraker Familien welche meistens nur mitbrachten, was sie auf dem
Leib trugen. Die Chaldäische Kirche hat alle katholischen Kirchen im Lande
aufgerufen, mitzuhelfen diesen Leuten zu helfen. Auch unsere Kirche hat innert
2 h eine grosse Summe zur Verfügung gestellt, womit wir sehr viele
Nahrungsmittel und Hygieneartikel kaufen konnten. Da wir während mehreren Tagen
im Zentrum der Chaldäischen Kirche mit vielen Anderen arbeiteten, konnten wir
beobachten wie unglaublich viele Leute ankamen um ganze Autos voll Grundnahrungsmittel
anzuliefern. Einige kamen sogar mit kleinen Bussen. Eine einzelne junge Frau
beeindruckte uns sehr, da sie für etwa $ 10'000 Milchpulver spendete. Sie
erzählte uns, dass es ihr gut gehe, sie Kinder hätte und sie mit ihrer Spende andern Müttern
helfen könne. Die Solidarität der Bevölkerung hat uns sehr beeindruckt.
Dann haben wir natürlich auch unglaublich viele Flüchtlinge aus Syrien.
Was dort alles passiert kann man gar nicht nieder schreiben.
Wir haben aber auch wunderbare Erlebnisse. Wir besuchten ein Waisenheim
im Bekaatal. Das ist etwa 60 km von Beirut entfernt. Eine katholische
Schwester, nein sie ist ein Engel in Person, demütig wie nicht gerade jemand,
aber mit einem Glauben, der tatsächlich Berge versetzt. Im Waisenhaus leben 120
Kinder und dazu kommen ca. 100 Tageskinder. Sie hat ca. 25 Angestellte und das
Haus ist wunderschön und sehr sauber. Alles ist farbig. Es hat überall
Blumen. Es wird viel musiziert und gebetet. Bis anhin konnte sie 2000 Kindern
helfen. Alle gehen in normale oder Privatschulen, viele an die Universität.
Alle sind bereit für das Leben wenn sie alt genug sind um aus dem Waisenhaus
auszuziehen. Das Wichtigste aber, es sind alles Menschen mit grossem Glauben,
den ihnen ihre „Mutter“ gelernt hat. Alle sagen Maman zu ihr. Sr. Virginie hat
einen unwahrscheinlich grossen Glauben. Ein Unternehmen mit so vielen Kindern
braucht auch unwahrscheinlich viel Geld. Sie hat uns erzählt, dass sie oft
keine Geld mehr hat, sie aber den Herrn bittet, ihr zu helfen und er es immer
täte. Wenn man das wunderschöne Haus sieht, so muss man es glauben. Auch wir
werden ihr helfen, soweit es in unserer Macht ist.
Ein
weniger erfreuliches Kapitel sind die alten Leute. Wenn sie aufhören zu
arbeiten, haben die meisten keine Krankenversicherung mehr, keine AHV und keine
Pensionskasse und der Staat hat keine Sozialfürsorge. Wenn sie Kinder haben,
dann sind diese für sie verantwortlich. Oft sind diese aber auch arbeitslos.
Ein gewöhnlicher Arbeiter ohne höhere Schulbildung verdient $ 500 – 900 pro
Monat, was meistens nicht zum Leben reicht.
Letzte Woche waren wir in einem christlichen Dorf (es gibt christliche,
drusische und moslemische Dörfer und natürlich auch gemischte) um Essenspakete
zusammenzustellen und sie dann armen Menschen im Dorf zu verteilen. Wir wurden
in einige Wohnungen eingeladen und uns tat das Herz weh, als wir ihre
Geschichten hörten und ihr armseliges Heim sahen. Sie können nicht einmal alle
Tage essen und sind oft krank. Wir hoffen, dass wir noch öfters hier helfen
können, aber die Mittel, die uns LDS Charities zur Verfügung stellen kann, reichen
einfach nie aus um alle Not zu linden.
Seit wir hier im Libanon sind haben wir ganz andere Prioritäten als
vorher. Mit allen Geschichten, welche wir unseren Kindern erzählen, haben schon
einige unserer Enkel oder Nichten und Neffen auf ihr Geburtstags- oder
Taschengeld verzichtet, damit wir hier armen Menschen helfen können. Mit einem
Essenspaket mit Grundnahrungsmittel im Wert von CHF 25.— kann eine Familie mit
5 Kindern 14 Tage leben. Jedes Mal wenn wir jemandem so ein Paket bringen
dürfen, ist es für diese Menschen wie Weihnachten. Manchmal gehen wir mit
diesem Geld auch in eine Schule von armen Flüchtlingskindern, welche oft mit
leerem Magen in die Schule kommen und bringen einen tollen Znüni. Unsere Enkel
haben dann den Plausch, wenn sie die Fotos sehen und somit lernen auch sie, was
für ein gutes Gefühl es ist, mit Andern zu teilen.
Nun, hier haben wir so viele reichhaltige und lehrreiche Erlebnisse wie
wir sie zu Hause nie hätten haben können. Auch haben wir hier so wunderbare
Menschen kennen gelernt, dass wir jetzt schon traurig sind, sie wieder einmal
verlassen zu müssen.
Wir sind so dankbar, dass wir in der wahren Kirche Gottes dienen dürfen.
Eine Mission ist das Schönste, was wir uns vorstellen können.
Wir erzählen vielen Menschen, dass die Mitglieder unserer Kirche einmal
pro Monat fasten und dass wir mit dem Geld Millionen von Menschen helfen
können. Viele sind dann so beeindruckt, dass sie mehr von dieser Kirche hören
wollen und so gewinnen wir wertvolle Untersucher.
Wir wissen, dass wir hier am richten Ort sind. Wir sind so gesegnet bei
dieser wichtigen Arbeit. Wir spüren täglich, wie der Herr uns führt. In einer
Mission zu dienen ist das schönste und reichste Erlebnis im Leben. Wir haben
gelernt, zusammen zu arbeiten, zusammen zu beten und zu fasten und überall zu
helfen, wo wir können. Eine Mission zu erfüllen ist das reichste Abenteuer, das
man im Leben haben kann und es wird nicht unsere letzte Mission sein.
Wir grüssen euch alle ganz herzlich
Lilly + Werner
Im Chaldäischen Zentrum (Chaldäa – Irakische
Kirche) haben wir viele Stunden verbracht und mitgeholfen Nahrungsmittelpakete
zusammen gestellt.
Irakische Flüchtlinge, die
Nahrungsmittelpakete abholen
Aktivitäten mit unseren Jungen Damen der
Gemeinde, mit Lilly als Leiterin der JD
Unser grossartiger
Distriktspräsident gibt Klasse in der Sonntagschule auf Englisch/Französisch +
Arabisch
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