Montag, 28. Oktober 2013

Erste Tage in Beirut

22. Oktober 2013
Heute konnten wir schön ausschlafen und uns Zeit nehmen für das Lesen im Buch Mormon. Das Ehepaar Matis hatte uns am Vorabend noch einige Früchte gekauft, die wir jetzt essen konnten. Um 10 Uhr wurden wir abgeholt und sahen uns ihre Wohnung an, welche wir in 10 Tagen selber beziehen werden. Es ist eine schöne Wohnung mit 4 Zimmern (Wohnzimmer mit Essplatz, unser Schlafzimmer, Gästezimmer. Büro, zwei Badezimmer, Küche, Balkon). Wir hatten uns die Wohnung nicht so gross vorgestellt, sind aber nicht böse, dass es so ist.
Anschliessend fuhren wir zu Karim Assouad ins Büro, Karim ist der Distriktspräsident, ein Mensch voller Tatendrang. Wir assen dann mit ihm, dem Ehepaar Matis und Vater Abdo (Vater Abdo ist der zweithöchste Maronitische Priester im Libanon und ein guter Freund unserer Kirche) zu Mittag. Ein richtiges libanesisches Essen.
Als wir zu Karim ins Büro gingen hatte ich plötzlich das starke Gefühl, dass der Herr schon vor langer Zeit wusste, dass er mich hier im Libanon braucht; oh, was für eine Verantwortung. Ich hoffe, dass ich dem gerecht werden kann.
Am Nachmittag waren wir in einer grossen Mall im Carrefour und viele Früchte eingekauft, Die Orangen und Mandarinen sind hier noch grün, aber schon voller Saft, Datteln verschiedener Sorten haben wir gekauft und viele andere Früchte von hier. Wir leben zum Abend und Morgen fast nur von Früchten. Das ist so angenehm.
Anschliessend waren wir nochmals in der Wohnung vom Ehepaar Matis und sie haben uns einige Tipps aufgeschrieben, auf was wir in den kommenden Wochen achten müssen im Zusammenhang mit der Wohnung. Wir haben auch die Besitzerin mit ihren zwei Knaben getroffen. Sie wohnt auf der gleichen Etage wie wir. Sie heisst Marianne und ihre beiden Knaben Marc und Mario.
Zum Nachtessen gab es viele Früchte. Wir geniessen es.

23. Oktober 2013
In der Werkstatt von Arcenciel
Heute Morgen haben wir einen ganz interessanten Ort besucht, Arcenciel. Arcenciel ist eine Gesellschaft mit der wir wegen Rollstühlen zusammen arbeiten. Es ist eine Behindertenwerkstätte, welche Rollstühle herstellt und repariert und spezielle Gehilfen herstellt. Es gibt auch eine Abteilung für orthopädische Schuhe. Früher wurden Rollstühle in China hergestellt und in den Libanon verschifft und auch dieser Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Seit einigen Jahren werden die Rollstühle jedoch selber hergestellt. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Menschen hier arbeiten. George, der Chef dieses Stützpunktes ist beeindruckend, was er alles leistet mit diesen behinderten Personen.
Anschliessend fuhren wir zum Gemeindehaus, denn es wurden Lebensmittel angeliefert, welche am Samstag Nachmittag von den Mitgliedern eingepackt werden, damit wir sie nächste Woche an verschiedene Partner weitergeben können, welche diese Pakete weiterleiten.
Weil Lilly's Magen nicht so ganz mitmachte und ein Termin am Nachmittag abgesagt wurde. hat uns Jim und Jeanette zu unserem Hotel gefahren, wo wir uns Zeit zum Ausruhen nehmen konnten.

24. Oktober 2013
Erste Station heute war St. Anthony's Dispensary, eine Anlaufstelle und Klinik für arme Libanesen und Flüchtlinge aller Herkunft. Hier sind Ärzte, die unter einfachsten Bedingungen arbeiten, z.T. zwei drei Tage in der Woche und sich dabei abwechseln. Sie werden durch Medizinstudenten unterstützt. Es gibt auch Gynäkologen und Kinderärzte sowie 4 Psychologen, die mit traumatisierten Flüchtlingen arbeiten. Wir haben hier Schwester Georgette getroffen, eine katholische Schwester, der die Liebe zu diesen Menschen ins Gesicht geschrieben steht. Sie strahlt so etwas Reines und Demütiges aus, dass es kaum zu beschreiben ist. Es wird uns ein Vorrecht sein, mit solchen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen.

Über Mittag bereiteten wir Kartonboxen vor, die am Samstag durch die Mitglieder mit Lebensmitteln gefüllt werden. Nach einem Lunch ging es zu Relief International, einer Organisation, die direkt mit Flüchtlingscamps arbeitet und denen LDS Charities Wintermaterial für die Flüchtlinge zur Verfügung stellt. Wir trafen dort Mirelli Dike, eine dynamische Frau, die keine Angst hat auch an schwierige Orte hinzugehen.

25. Oktober 2013
Freiwillige Mitarbeiter im Restaurant du Coeur
Ein anderes Projekt welches wir heute anschauten war "Les Restaurants du Coeur¨. Entstanden ist diese Organisation, welche sich um Arme und Mittellose kümmert aus einer Initiative der Familie Kazan. Während des Bürgerkrieges in der von 1975 bis 1990 dauerte, begannen die Schwestern Antoinette, Katie und Gladys Kazan Menschen aus der Strasse, die nichts hatten, zu sich nach Hause einzuladen und gaben ihnen zu essen. Die Familie Kazan hatten ein sehr schönes und grosses Haus in welchem es viel Platz gab. Es wurden dann immer mehr, die so zu Tisch geladen wurden. Der Vater schlug dann vor, eine Liegenschaft in der Nähe zu kaufen, wo Platz war all die Hungrigen eine Mahlzeit zu geben. Und seit dieser Zeit sind die Schwestern Kazan, angeführt von Antoinette dabei Menschen beizustehen, denen es in der Gesellschaft nicht so gut geht. Täglich werden ca. 200 bis 300 Mahlzeiten an verschiedenen Orten in der Stadt ausgegeben. Einige dieser Mittellosen helfen dann auch in der Küche aus. Alle, die zum Mittagessen kommen, nehmen dann auch etwas Nahrung zum Nachtessen mit nach Hause. Im oberen Stock gibt es Räumlichkeiten, wo die Leute zur Unterhaltung zusammen kommen können. Es gibt Gelegenheit für Spiele, Gymnastik und Unterhaltung.
Wir wurden auch zum Mittagessen eingeladen. Da gibt es viel gesunde Nahrung, einfach aber gut.
Nächste Woche liefern wir Essenspakete, welche wir mit der Gemeinde zusammen stellen werden.

26. Oktober 2013
Eines unserer Projekte heute - 200 Essenspakete bei denen die Gemeindemitglieder mithalfen. Hier ein paar Eindrücke. Es kamen ca. 20 Mitglieder und Freunde die am Abend ab 17 Uhr mithalfen, diese Essenpakete zusammen zu stellen. Mit viel Eifer und Enthusiasmus wurde hier gearbeitet und innerhalb von ca. 1 1/2 Stunden waren diese Pakete zusammengestellt. Sie enthielten unter anderem Zucker, Linsen, Bohnen, Reis, Milchpulver, Spagetti, Tomatensauce, Milchpulver, Öl. Wir stellten eine Reihe Tische auf und dann ging es wie auf einem Förderband. Wir hatten die Kartonschachteln bereits vorbereitet, so dass die Mitglieder nur noch einpacken mussten. Auf den Tischen bereiteten wir die verschiedenen Nahrungsmittel aus, die einzupacken waren und dann wanderten die Kartonschachteln von Station zu Station und wurden am Schluss verschlossen und in der Küche zur weiteren Verteilung gelagert.
Für uns war es eine tolle Gelegenheit, viele der Gemeindemitglieder kennen zu lernen, die aus vielen verschiedenen Kulturen zusammen gesetzt sind.
Wir freuen uns, mit diesen Mitgliedern zusammen arbeiten zu können.




2 Kommentare:

  1. We are so glad to see how you are doing in Lebanon! Thank you for the posts. We are enjoying our mission in Concepcion, Chile. We keep walking along the streets and expect to see you around the corner to say hello!

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  2. Hallo Lilly und Werner
    Danke für die Einladung zu eurem Blog. Ich respektiere euch sehr für die Bereitschaft, im Libanon zu leben und zu arbeiten! Spannend, an eurem neuen Alltag teilhaben zu können. Eure Berichte gewähren mir einen ganz neuen, ungefilterten Einblick in die karitative Arbeit der Kirche. Bis jetzt beeindruckt mich vor allem, dass die Kirche gut mit anderen Organisation vernetzt zu sein scheint. Toll!
    Herzliche Grüsse aus der wunderschön golden herbstlichen Schweiz,
    Cornelia

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