Liebe Gemeinde
Wir denken sehr oft an
Euch, ganz besonders in diesen Festtagen wo wir so reichlich beschenkt wurden.
Wissen eigentlich alle Mitglieder, wie sehr sie gesegnet sind, so einer starken
Gemeinde angehören zu können, mit so grossartigen Führern und Lehrer und
Lehrerinnen? Wir haben die Gemeinde Winterthur immer sehr geschätzt.
Was uns betrifft, so
sind auch wir ausserordentlich gesegnet bei unserer Arbeit. Sehr oft spüren wir
die Hilfe des Herrn und wissen, dass wir Hand in Hand mit ihm arbeiten. Es
geschehen hier so viele Wunder.
Wir haben in diesem
Land wunderbare Menschen kennengelernt, unter anderem ein Ehepaar aus
Frankreich. Sie sind seit etwa 15 Jahren im Libanon und sorgen unwahrscheinlich
viel für die Armen indem sie den Überfluss von Fabriken, Grosshändlern, Hotels
oder grossen Banketts und vieles mehr an die Ärmsten verteilen. Was uns an
diesem Ehepaar aber am meisten beeindruckt ist ihr grosser Glaube. Sie haben
keinen festen Lohn und auch keine Rente, sie sind etwa 10 Jahre jünger als wir
und leben von dem was der Herr ihnen durch andere Menschen zukommen lässt. Sie
haben keine finanzielle Sicherheit. Ihre Sicherheit besteht darin, dass sie
voll und ganz auf den Herrn vertrauen, dass Er ihnen das zukommen lässt, was
sie gerade brauchen. Für uns sind sie ein grossartiges Beispiel von Glauben.
Sie beten täglich zusammen und studieren in der Bibel und so gewappnet ziehen
sie los. Sie arbeiten hart und lindern so vielen Menschen die Not. Es ist nicht
verwunderlich, dass der Herr ihnen einfach immer alles gibt, was sie benötigen.
Dieses Ehepaar hat uns
schon oft interessante Adressen gegeben wo wir günstig einkaufen können oder wo
wir als LDS Charities helfen können. Es ist für uns eine Ehre mit Menschen wie
André und Crystal zusammen arbeiten zu dürfen. André und Crystal haben uns vor
einiger Zeit in ein Quartier geführt, wo wir normalerweise nicht hingehen
würden, denn hier wohnen die Ärmsten der Armen in heruntergekommenen Unterkünften.
Eine Schweizerin aus Lausanne, Catherine Mourtada, gründete hier vor etwa 15 Jahren eine Schule
für Kinder die sonst nicht in die Schule gehen würden. Sie hat etwa 120 Kinder
in der Schule und am Nachmittag kommen andere 100 Kinder die in die reguläre
Schule gehen und hier Hausaufgaben machen können und Nachhilfeunterricht
erhalten. Auch lernen die Eltern, die oft Analphabeten sind, lesen und
schreiben und werden in Hygiene und Kindererziehung beraten. Die Lehrerinnen arbeiten alle mit viel mehr
Liebe als mit grossem Lohn. Sie leisten grossartiges. Hier können auch Frauen,
die geschlagen wurden oder Kinder die man missbraucht hat, Schutz und Rat
finden. Das Wunder ist, dass auch diese Schule immer wieder alles bekommt was
sie nötig haben. Der Herr schüttet seinen Segen in vollem Masse auf sie aus.
Als unsere Chefin aus
Amerika, Sharon Eubank, uns im November besuchte, schleppten wir sie (zuerst
mit etwas Widerwillen von ihrer Seite) in dieses erbärmliche Quartier. Aber als
sie sah, wie sehr dort Menschen geholfen wird, und gesehen hat, wie Catherine
von den Quartierbewohnern fast wie Mutter Theresa geachtet wurde, hat sie sich
entschieden ein grösseres Projekt zu beantragen um eine grosse Summe frei zu
bekommen um zu helfen.
Ohne die vielen
Hilfsorganisationen und Eigeninitiativen von vielen Menschen könnte der Libanon
gar nicht existieren. Die Bedürfnisse hier sind riesig, denn es gibt nur eine
kleine Mittelschicht. Es gibt genügend Reiche aber andererseits auch sehr viele
Arme und durch die grosse Flut an syrischen Flüchtlingen haben viele Libanesen
ihre Arbeit verloren und so werden wir von allen Seiten um Unterstützung
angegangen. Die Mittel von LDS Charities sind aber auch beschränkt und es ist
absolut unmöglich allen zu geben, was sie benötigen. Viele, ja, zu viele
Menschen müssen hungern, frieren und auf die mindeste Hygiene total verzichten.
Die Not ist an vielen Orten einfach riesengross. Oft, und das würde jeder tun,
helfen wir mit eigenen Mitteln. Nun, vor und zu Weihnachten wurden wir unwahrscheinlich
überrascht mit grossen und kleinen privaten Spenden aus der Gemeinde Winterthur.
Wir waren total überwältigt. Wie können wir euch danken? Besonders beeindruckt
wurden wir von Kindern, welche einen Teil Ihres Taschengeldes gespendet haben.
Wir sind so dankbar für diese riesige Hilfe. Wir konnten damit vielen Menschen
eine Weihnachtsüberraschung mit Esspaketen oder Wolldecken machen. Ein Teil der
Hilfe wird auch noch ins Jahr 2015 reichen. Mit dem Geld von den Kindern werden
wir speziell Kindern helfen.
An der
Herbst-Generalkonferenz hat Bischof Davids über das Fastopfer gesprochen und
sehr deutlich darauf hingewiesen, dass es eines der grössten Anliegen des Herrn
ist, dass wir den Armen und Bedürftigen helfen. Dann sprach er von der
Verheissung in Jesaia 58:8-11 wo ausdrücklich versprochen wird, dass wenn wir
dieses Gebot grosszügig einhalten der Herr an dem Tag wo wir selber seine Hilfe
brauchen und zu Ihm rufen, er antworten wird und sagen wird „hier bin ich.“ Ist
das nicht wunderbar?
Wir sind absolut von
der Tatsache überzeugt, dass der Herr die Armen extra geschaffen hat, damit wir
eine grossartige Gelegenheit bekommen um zu helfen und um uns somit einen Vorrat
an Öl in unseren Lampen anzulegen um einmal nicht mit leeren Händen vor unseren
Himmlischen Vater treten zu müssen. Es
ist grossartig, dass wir in unserer Kirche die Möglichkeit haben grosszügig Fastopfer
zu spenden und an den humanitären Fond zu denken von welchem LDS Charities lebt.
Wir sind uns oft gar nicht bewusst, wie reich wir alle sind. Der grössere Teil
der Menschheit muss mit einem Bruchteil dessen leben was der Minderbemittelste
in der Schweiz hat.
Wir sind so dankbar,
dass wir hier im Libanon dienen dürfen. Für uns war es das schönste
Weihnachtsfest, das wir selber je gehabt haben, weil wir durch die Gaben Gottes
so vielen Menschen helfen konnten.
Wir
sind überzeugt, wenn wir unsere Zukunft in die Hände des Herrn legen und seinen
Willen tun, brauchen wir nichts zu fürchten, er wird uns führen und sicher die
Hilfe und die Kraft geben, welche wir benötigen. Wir umarmen euch alle ganz fest
und wünschen euch allen viel Glück und Segen im Jahr 2015.
Unsere Gemeinde am 21. Dezember 2014 |
Dieser Mann ist sehr dankbar, dass er eine Wolldecke erhalten hat. |
Diese Frau freut sich über ein Esspaket |
Wolldeckenverteilung in einem Bergdorf. Links aussen der Bürgermeister und neben uns ein Ehepaar, welches wir sehr schätzen gelernt haben, André + Crystal Freulon |
Insgesamt 11 Wolldecken haben auf diesem Scooter Platz gehabt |