Samstag, 18. Oktober 2014

Artikel in Deseret News über unsere Arbeit


13. Oktober 2014
BEIRUT — Life for Mohammad Hammoud and his wife, Khawleh Al-Hussen, is consumed with worry.
After fleeing their native Syria, the family made a home in Lebanon.
They live in rooms above the factory where Hammoud works, earning $90 a week. The concrete walls and broken windows will provide shelter — but not warmth — for their seven children this winter. And it has been three years since anyone in the family has attended school. The oldest children are forgetting how to read and write, the youngest never learned.
“We are living, but not decently,” said Hammoud.
Even though he doesn’t like to accept help, Hammoud is grateful for winter clothing, blankets, food and other supplies brought to his family by members of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints in Lebanon.
Members of the Beirut Branch gathered Saturday to prepare more than 100 food boxes for Syrian refugees in their city.
The U.N. high commissioner for refugees reported this year that the total number of refugees worldwide now exceeds 50 million — including some 6.5 million that have been displaced by the Syrian Civil War. Officially, some 1.14 million of those refugees have fled to Lebanon.
Father Paul Karam, president of Caritas Lebanon, said the humanitarian organization estimates, however, that there are closer to 1.6 million Syrian refugees in the city.
And when the number of Syrian refugees are added to the number of refugees from other countries, "refugees account for more than half the population of Lebanon," he said. "Can Lebanon afford this huge number of people? Can the infrastructure support this number of people? We are in a real crisis."
There is no doubt the Syria crisis — dubbed “the biggest humanitarian emergency of our era” by the United Nations — has strained local resources in Lebanon, where they have not set up refugee camps. Multiple Syrian refugee families in Beirut live together in small apartments and most Syrian refugee children don’t qualify for public school.
Before fleeing their country, Hammoud and Al-Hussen lived “between the army and the airport” in Aleppo, Syria. When the war moved to their village, “we left our home and our country and we came here,” said Al-Hussen. “I still think about my life there. … Our life here is OK, but it is not the same. We don’t have our parents or our family. We feel lonely here.”
Al-Hussen said they came to Lebanon because they had “no other solution.”
Now, she said, she worries constantly “about school and about the wintertime.”
“There is no future for the children,” Hammoud said. “Their future is destroyed.”
Carlos Nassif of the LDS Beirut Branch said people in his city are living in “difficult days.”
“A lot of people are hungry and needy and this way we can help them,” he said, looking at a food box containing an LDS Charities symbol.
Roger Trad, a new Latter-day Saint in the country, said preparing the food boxes marked his first opportunity to provide humanitarian aid to others in the area.
He said the LDS Church members understand the needs and hopes of the refugees “because we ourselves live in times of war.”
Karim Assouad, president of the LDS Church's Amman Jordan District — which includes Lebanon — said members of the small Beirut Branch are very responsive to church humanitarian efforts. "Whenever they know that we are going to do food packages, they come — even if they have one hour," he said.
After the food boxes arrived at Al-Hussen’s home, she sat on the floor with her daughters, prepared squash for dinner and talked about life in Syria.
“When I receive help I feel happy and sad at the same time because I don’t have anything to give back,” she said.
Still, Hammoud and Al-Hussen said they plan to share what they received from members of the Beirut Branch with Hammoud's brother and his family, who live behind the factory.
Hammoud said his family is obliged to accept help and to share it with others.
“The kids need to eat and drink. They cannot understand this situation,” he said. “Their future is important to me.”
Unsere jüngste Mitarbeiterin beim Zusammenstellen der Essenspakete (Foto durch Sarah Jane Weaver DN)

Brief an die Gemeinde Winterthur

Liebe Gemeinde                                                                     Beirut, 11. September 2014



Heute möchten wir euch wieder einmal einen kleinen Gruss aus dem schönen Libanon senden. Am 7 Oktober wird es schon ein Jahr sein, dass wir auf Mission sind. Wir fühlen uns hier äusserst wohl. Schon seit Monaten scheint jeden Tag die Sonne und die Temperatur schwankt so zwischen 28 und 35 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 60 – 80 %. In dieser Jahreszeit gibt es reife Avocados, Feigen, auch Kaktusfeigen, Granatäpfel, Trauben, Bananen und schon die ersten Orangen. Diese sind jedoch noch knall grün. Aus einem unerfindlichen Grund lieben die Libanesen grüne Früchte jeder Art. Frische Tomaten und Salate erntet man hier das ganze Jahr.
An kleine Unpässlichkeiten wie mehrere Male pro Tag Stromausfall, mal kein Wasser oder das eine libanesische halbe Stunde bis 3 Stunden dauern kann, haben wir uns längst gewöhnt. Der verrückte Verkehr macht Werner den grössten Spass. Er fährt wie ein Libanese. In der Schweiz würde er jede Ambulanz in den Schatten stellen (So sieht es Lilly). Er wird sicher viel Mühe haben, zu Hause wieder normal zu fahren.

Da es unsere Priorität ist, Not zu lindern, haben wir hier alle Hände voll zu tun. Die Armut welche zum Teil hier herrscht ist wirklich überwältigend. Zur Zeit gibt es 1,5 Mio. Flüchtlinge was bei einer Einwohnerzahl von 4 Mio. gewaltig ist. Diese Flüchtlinge leben nicht einfach in Flüchtlingslagern sondern sind über das ganze Land verteilt, bei Verwandten, Bekannten, in unfertigen Gebäuden, von denen es hier sehr viele hat, etc. In den letzten Wochen sind wieder 400 christliche Familien aus dem Irak nach Beirut geflohen. Flüchtlinge haben uns erzählt, wie die Rebellen in die Kirche eingedrungen sind und 50 Personen einfach niedermetzelten. Nun haben wir hier über die letzten Jahre ca. 1500 christliche Iraker Familien welche meistens nur mitbrachten, was sie auf dem Leib trugen. Die Chaldäische Kirche hat alle katholischen Kirchen im Lande aufgerufen, mitzuhelfen diesen Leuten zu helfen. Auch unsere Kirche hat innert 2 h eine grosse Summe zur Verfügung gestellt, womit wir sehr viele Nahrungsmittel und Hygieneartikel kaufen konnten. Da wir während mehreren Tagen im Zentrum der Chaldäischen Kirche mit vielen Anderen arbeiteten, konnten wir beobachten wie unglaublich viele Leute ankamen um ganze Autos voll Grundnahrungsmittel anzuliefern. Einige kamen sogar mit kleinen Bussen. Eine einzelne junge Frau beeindruckte uns sehr, da sie für etwa $ 10'000 Milchpulver spendete. Sie erzählte uns, dass es ihr gut gehe, sie Kinder hätte  und sie mit ihrer Spende andern Müttern helfen könne. Die Solidarität der Bevölkerung hat uns sehr beeindruckt.
Dann haben wir natürlich auch unglaublich viele Flüchtlinge aus Syrien. Was dort alles passiert kann man gar nicht nieder schreiben.
Wir haben aber auch wunderbare Erlebnisse. Wir besuchten ein Waisenheim im Bekaatal. Das ist etwa 60 km von Beirut entfernt. Eine katholische Schwester, nein sie ist ein Engel in Person, demütig wie nicht gerade jemand, aber mit einem Glauben, der tatsächlich Berge versetzt. Im Waisenhaus leben 120 Kinder und dazu kommen ca. 100 Tageskinder. Sie hat ca. 25 Angestellte und das Haus ist wunderschön und sehr sauber. Alles ist farbig. Es hat überall Blumen. Es wird viel musiziert und gebetet. Bis anhin konnte sie 2000 Kindern helfen. Alle gehen in normale oder Privatschulen, viele an die Universität. Alle sind bereit für das Leben wenn sie alt genug sind um aus dem Waisenhaus auszuziehen. Das Wichtigste aber, es sind alles Menschen mit grossem Glauben, den ihnen ihre „Mutter“ gelernt hat. Alle sagen Maman zu ihr. Sr. Virginie hat einen unwahrscheinlich grossen Glauben. Ein Unternehmen mit so vielen Kindern braucht auch unwahrscheinlich viel Geld. Sie hat uns erzählt, dass sie oft keine Geld mehr hat, sie aber den Herrn bittet, ihr zu helfen und er es immer täte. Wenn man das wunderschöne Haus sieht, so muss man es glauben. Auch wir werden ihr helfen, soweit es in unserer Macht ist.
Ein weniger erfreuliches Kapitel sind die alten Leute. Wenn sie aufhören zu arbeiten, haben die meisten keine Krankenversicherung mehr, keine AHV und keine Pensionskasse und der Staat hat keine Sozialfürsorge. Wenn sie Kinder haben, dann sind diese für sie verantwortlich. Oft sind diese aber auch arbeitslos. Ein gewöhnlicher Arbeiter ohne höhere Schulbildung verdient $ 500 – 900 pro Monat, was meistens nicht zum Leben reicht.
Letzte Woche waren wir in einem christlichen Dorf (es gibt christliche, drusische und moslemische Dörfer und natürlich auch gemischte) um Essenspakete zusammenzustellen und sie dann armen Menschen im Dorf zu verteilen. Wir wurden in einige Wohnungen eingeladen und uns tat das Herz weh, als wir ihre Geschichten hörten und ihr armseliges Heim sahen. Sie können nicht einmal alle Tage essen und sind oft krank. Wir hoffen, dass wir noch öfters hier helfen können, aber die Mittel, die uns LDS Charities zur Verfügung stellen kann, reichen einfach nie aus um alle Not zu linden.
Seit wir hier im Libanon sind haben wir ganz andere Prioritäten als vorher. Mit allen Geschichten, welche wir unseren Kindern erzählen, haben schon einige unserer Enkel oder Nichten und Neffen auf ihr Geburtstags- oder Taschengeld verzichtet, damit wir hier armen Menschen helfen können. Mit einem Essenspaket mit Grundnahrungsmittel im Wert von CHF 25.— kann eine Familie mit 5 Kindern 14 Tage leben. Jedes Mal wenn wir jemandem so ein Paket bringen dürfen, ist es für diese Menschen wie Weihnachten. Manchmal gehen wir mit diesem Geld auch in eine Schule von armen Flüchtlingskindern, welche oft mit leerem Magen in die Schule kommen und bringen einen tollen Znüni. Unsere Enkel haben dann den Plausch, wenn sie die Fotos sehen und somit lernen auch sie, was für ein gutes Gefühl es ist, mit Andern zu teilen.
Nun, hier haben wir so viele reichhaltige und lehrreiche Erlebnisse wie wir sie zu Hause nie hätten haben können. Auch haben wir hier so wunderbare Menschen kennen gelernt, dass wir jetzt schon traurig sind, sie wieder einmal verlassen zu müssen.  
Wir sind so dankbar, dass wir in der wahren Kirche Gottes dienen dürfen. Eine Mission ist das Schönste, was wir uns vorstellen können.
Wir erzählen vielen Menschen, dass die Mitglieder unserer Kirche einmal pro Monat fasten und dass wir mit dem Geld Millionen von Menschen helfen können. Viele sind dann so beeindruckt, dass sie mehr von dieser Kirche hören wollen und so gewinnen wir wertvolle Untersucher.
Wir wissen, dass wir hier am richten Ort sind. Wir sind so gesegnet bei dieser wichtigen Arbeit. Wir spüren täglich, wie der Herr uns führt. In einer Mission zu dienen ist das schönste und reichste Erlebnis im Leben. Wir haben gelernt, zusammen zu arbeiten, zusammen zu beten und zu fasten und überall zu helfen, wo wir können. Eine Mission zu erfüllen ist das reichste Abenteuer, das man im Leben haben kann und es wird nicht unsere letzte Mission sein.

Wir grüssen euch alle ganz herzlich

Lilly + Werner




Im Chaldäischen Zentrum (Chaldäa – Irakische Kirche) haben wir viele Stunden verbracht und mitgeholfen Nahrungsmittelpakete zusammen gestellt.





Irakische Flüchtlinge, die Nahrungsmittelpakete abholen







Aktivitäten mit unseren Jungen Damen der Gemeinde, mit Lilly als Leiterin der JD




Hygiene-Pakete werden zur Zeit dringend gebraucht



Unser grossartiger Distriktspräsident gibt Klasse in der Sonntagschule auf Englisch/Französisch + Arabisch